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Propstei- und Stadtpfarre
Eisenstadt – Oberberg
Inhalt:
Die Pröpste von Eisenstadt-Oberberg

Die Benediktiner von Lambach in Oberösterreich betreuten seit dem Ende des 17. Jahrhunderts die Esterházysche Patronats- und Wallfahrtspfarre Kleinfrauenhaid. Der erste Stiftspfarrer, P. Leopold Peverelli trug sich mit dem Gedanken im heutigen Burgenland eine Art Tochter-Abtei zu errichten. Der neue Abt könnte dann als "Hausabt" beim Fürsten Esterházy fungieren. Diese Idee, die auch von Kardinal Kollonitsch befürwortet wurde, kam nicht zur Verwirklichung.

 

Der Fürst berief im Jahre 1701 den damaligen Pfarrer von Mattersburg, Paul Ugrinovics, nach Eisenstadt. Ihm wurden die Schlosspfarre, das Benefizium St. Radegund von Großhöflein und das Stephansbenefizium von Kleinhöflein übertragen. Er war damit der erste Propst von Eisenstadt-Oberberg.

Übrigens hatte für ihn der damalige Bischof von Raab, der spätere Kardinal Kollonitsch, den "Tischtitel" übernommen und auch seine Erhebung zum Propst bestätigt.

 

Der neue Propst musste jeden Samstag in Kleinhöflein und ebenso einmal in der Woche in Großhöflein die hl. Eucharistie feiern.

Er wohnte anfangs zusammen mit seinen zwei Kaplänen im Schloss zu Eisenstadt. Seit dem Jahre 1721 lebte er im Propstenhof in Kleinhöflein, während die Kapläne die Schlosspfarre in Eisenstadt zu betreuen hatten. Nur bei besonderen Anlässen, wenn der Fürst in Eisenstadt residierte, feierte der Propst den Gottesdienst in der Schlosskirche. Im Anschluss daran war er beim Fürst zu Tisch geladen.

 

Nach dem Tod des Pfarrers von Kleinhöflein, Adalbert Schendl (10. Oktober 1755) wurde diese Pfarre mit der Schlosspfarre verbunden (bis 1791), sodass die Pröpste Matthias Knoblauch, Stefan Pecher und Johann Horvath auch Pfarrer von Kleinhöflein waren. Sie lebten aber nicht mehr im Propstenhof, sondern im Kleinhöfleiner Pfarrhof.

 

Zur Zeit des Propsten Ugrinovics wurde in Eisenstadt-Oberberg auf Anregung des Fürsten Paul Esterházy von dem Franziskaner Felix Nierinck der Kalvarienberg errichtet und die Marienstatue aus dem Badhaus in Großhöflein nach Eisenstadt gebracht. An sich hatte der Schlosspfarrer mit dem "Berg" eigentlich nichts zu tun. Das ist u.a. aus der Tatsache ersichtlich, dass die Überführung der Gnadenstatue von Großhöflein nach Eisenstadt nicht Propst Ugrinovics, sondern der Stadtpfarrer und spätere Titular-Bischof Matthias Marckl, der damals Dechant von Eisenstadt war, leitete (1711).

 

Den Gottesdienst und die Betreuung der zahlreichen Wallfahrer hatten die Franziskaner vom Berg übernommen (1711). Erst mit der Aufhebung des Franziskanerklosters am "Berg" (1781 bzw. 1787) stellte sich die Frage, was mit der Wallfahrtskirche, dem Kalvarienberg und den Wallfahrern in Zukunft geschehen sollte.

 

Nach langen Verhandlungen kam man zur Lösung: der jeweilige Propst- und Schlosspfarrer hat auch die Gläubigen am "Berg" zu betreuen. Er ist "Doppelpfarrer". Sowohl die Schlosspfarre als auch die Pfarre Eisenstadt-Oberberg werden von ihm betreut. So blieb es bis zum Jahre 1967.

 

Im Zusammenhang mit der damaligen Patronatsablöse endeten die pfarrlichen Rechte und Pflichten der Schlosspfarre.

Die Benefizien zur hl. Radegundis und zum hl. Stephan, die mit der Schlosskirche verbunden waren, werden nun mit dem Pfarrbenefizium zu Maria Heimsuchung (Bergkirche) vereinigt. Die Pfarre hat nun den offiziellen Titel: "Propstei- und Stadtpfarre zu Maria Heimsuchung sowie zum hl. Stephan und zur hl. Radigundis in Eisenstadt-Oberberg".

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

MMag. DDr. Alexander M. Wessely LL.M MA

19. Propst von 2021 bis 2024

 

 

Alexander Markus Wessely, geboren am 22. Juni 1973 in Wien - als seine Heimatpfarre gilt die Pfarre Lainz - Speising. Er erlernte den Beruf des Pädagogen und studierte nebenbei Schauspiel und Regie an der Schauspielschule Krauss. Seine Studien der Theologie, Philosophie und Recht absolvierte er an der Universität Wien und Lugano. 2004 wurde er von Militärbischof Mag. Christian Werner zum Diakon und 2005 zum Priester der Militärdiözese Österreich geweiht. Bereits unmittelbar nach seiner Priesterweihe wurde er 2006 zum Militärpfarrer beim Militärkommando Burgenland ernannt, absolvierte nebenbei zahlreiche Auslandseinsätze und Vertretungen innerhalb der Militärdiözese z.B. in der Militärpfarre Langenlebarn, Baden und Wien. In der Militärdiözese wirkte er weiters ab 2016 zunächst als Beauftragter und danach als Bischofsvikar für die Miliz, ebenfalls von 2016 bis 2021 war er auch Bischofsvikar für Öffentlichkeitsarbeit und Medien. Ab 2021 leitete er auch neben seinen Aufgaben in der Militärdiözese, zunächst als Pfarrprovisor, von September 2022 bis August 2024 im Pfarrverband die Propstei- und Stadtpfarre Eisenstadt - Oberberg und die Stadtpfarre Eisenstdt - Kleinhöflein.

 

Quelle: Diözesanarchiv

 

 

Ehrenkons. Rat Mag. Wilhelm A. Ringhofer

18. Propst,   2013 - 2021

 

 

 

 

10.04.1962 in Vorau  geboren, Heimatpfarre Pinkafeld.

 

Volks- und Hauptschule in Pinkafeld, Matura an der Handelsakademie Stegersbach am 25.06.1982;

01.01.-31.08.1983 Präsenzdienst beim LWStR 13, 1. Kompanie in Pinkafeld;

01.09.1983 - 31.10.1989 Priesterseminar der Diözese Eisenstadt in Wien und Studium der Kath. Fachtheologie an der Uni Wien, Abschluss am 18.10.1989 mit dem "Magister der Theologie";

29. 06. 1990  Priesterweihe im Dom zu Eisenstadt

01.11.1989 - 31.08.1993 Sekretär und Zeremoniär von Diözesanbischof (ab 25.01.1993 Altbischof) DDr. Stefan Laszlo;

01.09.1992 - 31.08.1993 Sekretär der Bischöflichen Finanzkammer;

01.09.1993 - 31.08.2003 Stadtpfarrer der Freistadt Rust am See,

01.09.1993 - 31.08.2001 Pfarrer von Mörbisch am See;

01.09.1999 - 31.08.2003 Regens des Bischöflichen Priesterseminars der Diözese Eisenstadt in 1010 Wien, Habsburgergasse 7,

1998 - 1999 Dechant des Dekanates Eisenstadt;

01.09.2003 - 31.08.2013 Stadtpfarrer von Neufeld a.d. Leitha und Pfarrer von Wimpassing a.d. Leitha;

seit 01.11.2012 Kreisdechant des Dekanatskreises Nord(burgenland);

 

01.09.2013 - 30.09.2021 Propstpfarrer von Eisenstadt-Oberberg und Stadtpfarrer von Eisenstadt-Kleinhöflein, und Rektor des "Hauses der Begegnung",

 

01.10.2013 - 31.10.2017 Dechant des Dekanates Eisenstadt.

Kan. Kons. Rat Mag. Martin Korpitsch

17. Propst,   2005 - 2013

 

 

 

 

geboren in Graz, Heimatpfarre Mogersdorf

 

 

29. 06. 1980    Priesterweihe im Dom zu Eisenstadt

 

01. 09. 2005 - 31. 08. 2013    Propst- und Stadtpfarrer der Propstei- und Stadtpfarre Eisenstadt-Oberberg

 

gestorben:  10. Mai 2021 in Eisenstadt

 

Quelle: Diözesanarchiv

 

 

Nachruf der Diözese Eisenstadt (aus: www.martinus.at):

 

11.05.2021 - Diözese Eisenstadt

Kanonikus Konsistorialrat Mag. Martin Korpitsch, Generalvikar der Diözese Eisenstadt,
Dompropst des Kathedralkapitels zum hl. Martin in Eisenstadt ist in den späten Abendstunden des 10. Mai 2021 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt, kurz nach Vollendung seines 65. Lebensjahres, im 41. Jahr seines Priestertums, friedlich eingeschlafen und hat seinen Pilgerweg auf dieser Erde beendet.
Gott der barmherzige Vater möge ihn an der Tür Seines himmlischen Vaterhauses willkommen heißen, in die Arme nehmen und ein Festmahl für ihn veranstalten.

Bischof Ägidius J. Zsifkovics, der Martin Korpitsch in seinen letzten Stunden begleiten durfte, würdigt den Generalvikar „als einen leidenschaftlichen Seelsorger, der die Menschen liebte, der immer für die Menschen da war, bis zur persönlichen Verausgabung. Martin Korpitsch war ein Priester, der die Kirche liebte, der mit ihr litt und ihr diente. Er war ein unermüdlicher Brückenbauer, weltoffen, ein Priester, der dem heutigen Menschen ganz zugewandt war.“ Bischof Zsifkovics sagt weiter: „Er war mir nicht nur eine wichtige Stütze in der Leitung der Diözese, er war Mitbruder und mir ein guter Freund. Die Diözese hat gerade am Ende ihres Jubiläumsjahres einen wichtigen Mann, einen großen Mann verloren. Er ruhe in Frieden!“
 

Martin Korpitsch wurde am 23. April 1956 in Graz geboren. Seine Kindheit verbrachte er in der Geborgenheit seiner großen Herkunftsfamilie in Mogersdorf. Er besuchte das Gymnasium und das Bischöfliche Knabenseminar in Mattersburg, wo er 1974 die Reifeprüfung ablegte. Nach seinen Studien an der Katholischen-Theologischen Fakultät der Universität Wien und der Ausbildung im Bischöflichen Priesterseminar der Diözese Eisenstadt in Wien wurde er am 29. Juni 1979 im Eisenstädter Martinsdom zum Diakon geweiht. Das Pastoralpraktikum absolvierte er im Bischöflichen Sekretariat sowie an der Dompfarre in Eisenstadt.

Am 29. Juni 1980 wurde er im Eisenstädter Martinsdom von Bischof László zum Priester der Diözese Eisenstadt geweiht und zum Kaplan an der Dompfarre ernannt. Von 1981 bis 1987 war er Bischöflicher Sekretär und er arbeitete auch im Bischöflichen Ordinariat mit. Von September 1987 bis Ende August 1988 war er Sekretär des Bischöflichen Ordinariates zur Vorbereitung des Pastoralbesuches Papst Johannes Paul II. Während dieser Zeit war er auch zur Mitarbeit in der Stadtpfarre Eisenstadt-St. Georgen beauftragt.

Ab September 1988 war er Pfarrmoderator der Pfarre Schützen a. Geb. und ab 1. Jänner 1989 zusätzlich auch Pfarrmoderator der Pfarre Donnerskirchen. Im November 1993 wurde er zum Pfarrer dieser beiden Pfarren ernannt, die er bis August 1995 betreute. Seit 1992 war er Diözesanseelsorger der Mesner*innen. Im September 1995 wurde er zum Stadtpfarrer der Stadtpfarre Pinkafeld und zum Geistlichen Assistenten der Franziskusgemeinschaft in Pinkafeld ernannt, wo er bis 2005 – ab dem Jahr 2000 auch als Dechant – segensreich wirkte. Ab 1997 war er Diözesanpräses des Österreichischen Kolpingwerkes im Diözesanverband Eisenstadt. Von 1995 bis 2011 war er geistlicher Assistent der Caritas und Mitglied des Caritas-Kuratoriums.

Im September 2005 wurde er zum Propst- und Stadtpfarrer der Propstei- und Stadtpfarre Eisenstadt-Oberberg sowie zum Stadtpfarrer der Stadtpfarre Eisenstadt-Kleinhöflein ernannt. Seit 2006 war er Kanoniker des Kathedralkapitels zum hl. Martin in Eisenstadt. Ab 2007 war ihm die Seelsorge für die Gehörlosen in der Diözese Eisenstadt anvertraut. Er war auch Dechant-Stellvertreter und Dekanatsleiter des Dekanates Eisenstadt, dessen Dechant er im Jahr 2012 wurde.

Am 1. September 2013 wurde er von Diözesanbischof Zsifkovics zum Generalvikar der Diözese Eisenstadt ernannt. Damit war er auch Mitglied aller maßgeblichen Gremien der Diözese Eisenstadt, denen er teilweise auch davor schon in seinen verschiedenen Aufgaben als Pfarrer und Dechant angehört hatte. Darüber hinaus war er Vorsitzender des Hilfswerkes Fastenaktion, Herausgeber der Kirchenzeitung „martinus“, Leiter des St. Martins-Verlages, zeitweilig Diözesanbeauftragter für das Katholische Schulwesen und kurze Zeit auch Pfarrprovisor der Dom- und Stadtpfarre Eisenstadt. Er war Obmann der 2017 neu errichteten St. Martinus-Gemeinschaft Eisenstadt.

Seit dem Martinsfest 2013 war er Domkustos des Kathedralkapitels zum hl. Martin in Eisenstadt und seit Martini 2019 Dompropst, wobei er bis März 2021 noch den Dienst des Domkustos versah.

Am 10. Mai 2021 fand sein zuletzt sehr schwerer irdischer Pilgerweg im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt ein friedliches Ende.

Das geistliche Wirken von Martin Korpitsch wurde mit den Titeln eines „Bischöflichen Geistlichen Rates“ sowie eines „Wirklichen Konsistorialrates“ ausgezeichnet. Von öffentlichen Stellen wurde sein Wirken mit dem Verdienstzeichen in Gold der Marktgemeinde Pinggau, mit dem Ehrenzeichen des Landes Burgenland sowie mit dem Verdienstkreuz in Gold und mit dem Ehrenring der Landeshauptstadt Freistadt Eisenstadt gewürdigt.

Martin Korpitsch war in seinem Leben und Wirken als Pfarrseelsorger und noch viel mehr als Generalvikar der Diözese Eisenstadt ein Seelsorger, der sich aus einem tiefen persönlichen Glauben heraus wahrhaft nach dem Vorbild des guten Hirten Jesus Christus um die ihm anvertrauten Gläubigen und Priester sorgte. Niemals schlug er eine Tür zu, er ging jedem einzelnen nach und versuchte, mit großer Geduld auch in ausweglosen Situationen Kompromisse zu finden. Seine Güte und sein Langmut waren scheinbar unbegrenzt. Er achtete weder auf Zeit, Kosten oder auf die eigene Gesundheit, wenn es darum ging, Menschen nachzugehen oder ihnen zu helfen.

Martin ist sehr gerne gereist und war auch deswegen weit über die Grenzen der Diözese hinaus mit unzähligen Menschen bekannt oder befreundet. Viele hat er begleitet oder auf verschiedene Weise unterstützt und für jede*n hatte er immer ein gutes, aufmunterndes Wort. Besonders wichtig war ihm seine große Familie: seine Mutter, seine Geschwister mit ihren Partner*innen und ihren vielen Kindern und Kindeskindern.

Auch in der letzten Phase seiner schweren Erkrankung schaffte er es immer wieder unter der Zuhilfenahme neuer Medien auf die Menschen zuzugehen, ihnen nahe zu sein und ihnen die Frohe Botschaft zu verkünden.

Mit Generalvikar Martin Korpitsch verliert die Diözese Eisenstadt einen guten Hirten, einen unermüdlichen Brückenbauer und einen Seelsorger mit Herz.

Gott, der die Barmherzigkeit und die Liebe ist, vergelte ihm all das Gute, das er hier auf Erden bewirken konnte, er nehme ihn auf in sein Vaterhaus und lasse ihn teilnehmen am himmlischen Hochzeitsmahl.

 

 

 

 

 

 

Text aus der diözesanen Homepage "www.martinus.at" vom 30. Juni 2020:

 

Generalvikar Martin Korpitsch 40 Jahre Priester: Seelsorger und Brückenbauer

 

Zu seinem 40-jährigen Priesterjubiläum lud Generalvikar Korpitsch zu einer Messe in den Eisenstädter Martinsdom.

 

Eisenstadt – Als "Seelsorger mit Talent zum Brückenbauen" ist der Eisenstädter Generalvikar Martin Korpitsch aus Anlass seines 40. Priesterjubiläums von Diözese, Domkapitel und Dompfarre gewürdigt worden. Der Jubiläumsgottesdienst fand am Montag - Hochfest Peter und Paul – im Martinsdom von Eisenstadt statt. Korpitsch ist 64 Jahre alt und stammt aus Mogersdorf im Südburgenland. Schon bald nach Theologiestudium in Wien und Priesterweihe 1980 wurde er Sekretär von Bischof Stefan László, und half u.a. damals (1988) dabei den Papstbesuch im Burgenland vorzubereiten.
Kurz vor seinem Amtsantritt als Generalvikar im Jahr 2013 hielt Korpitsch im Interview mit der Kirchenzeitung "martinus" fest: "Ich glaube, dass ich in meiner neuen Aufgabe nicht nur am Schreibtisch sitzen werde". Er hat sein Versprechen gehalten und ist seinen Stärken sowie Naturell gemäß – trotz administrativer Tätigkeit – Seelsorger geblieben.

 

Stimmungsvolle Messe im Zeichen Dankbarkeit

"Es war für mich schon ein Erlebnis. Was mich berührt hat ist, dass Leute da waren die zum Teil weite Wege gemacht haben. Ich habe gespürt, dass da große Dankbarkeit ist", betonte Generalvikar Korpitsch in einem Gespräch nach dem Gottesdienst. Die Dankbarkeit, die der Jubilar seitens der Mitfeiernden wahrnahm und die er empfand, teilte er in der Messe mit den Anwesenden. Und er gedachte den vielen Gottesdiensten, die er im Martinsdom als Seelsorger miterlebt hatte und dann auch als Generalvikar übernahm.
Nach dem Gottesdienst plauderte er in neuer Gewandung – einem Geschenk seiner Schwester – mit den MessbesucherInnen und wartenden GratulantInnen.

 

"Brückenbauen" als wichtige Arbeit

Es brauche "das Zugehen auf die Menschen, aber auch die Verbundenheit mit Jesus", betonte Korpitsch anlässlich seines 60. Geburtstages vor vier Jahren in einem Gespräch mit der Kirchenzeitung. Eine wichtige Aufgabe sah er immer im "Brückenbauen". Dabei versuchte er nie zu missionieren, sondern ließ seine Werte sanft einfließen. "Die Menschen vertrauen mir viel an, weil eine Verbundenheit da ist", betonte er. "Es ist auch wichtig Kontakt zu jenen zu halten, die nicht in der Kirche sozialisiert sind."Korpitsch pflegt den Kontakt zu unterschiedlichen Milieus, seine Leutseligkeit hat ihm auch in kirchenfernen Kreisen Anerkennung und Popularität beschert.
Seit Jahren kämpft er mit einer Krebserkrankung. Seinen Tatendrang hat diese aber wenig beeinflusst.

 

Bodenständig und bescheiden

Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics beschreibt seinen Mitbruder als Meister darin "Brücken der Verständigung zu bauen". Damit werde er "mit seiner bodenständigen, bescheidenen Art selbst zu einem spirituellen Leuchtturm der Martinstaten".

Bischof Zsifkovics strich dessen "Offenheit und Leutseligkeit im unkomplizierten Zugehen auf die Menschen, sein seismografisches Gespür für deren Hoffnungen und Ängste sowie sein unermüdliches Arbeiten im Garten des Herrn"hervor.

 

Martin Korpitsch war u.a. Pfarrer in Schützen am Gebirge, Donnerskirchen, Pinkafeld, Eisenstadt-Oberberg und Kleinhöflein. Er ist aktuell auch Dompropst des Domkapitels zum heiligen Martin, bekam von der Stadtgemeinde Eisenstadt 2016 den Ehrenring verliehen und ist Träger des Ehrenzeichens des Landes Burgenland. Als Sekretär von Bischof László traf er mehrmals Papst Johannes Paul II., der ihn sehr beeindruckte.

Prälat Geistl. Rat Martin Sack

16. Propst,   2001 - 2005

 

 

 

 

geboren in Wallern i. B.

 

 

29. 06. 1965    Priesterweihe im Dom zu Eisenstadt

 

01. 09. 2001 -31. 08. 2005    Propst- und Stadtpfarrer der Propstei- und Stadtpfarre Eisenstadt-Oberberg

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

 

 

 

 

Volkschule in Wallern
Gymnasium Mattersburg, Matura: 1959
Studium der kath. Theologie
Priesterweihe 1965
Kaplan in Jennersdorf: 1965 - 1967
Diözesanjugendseelsorger 1967 - 1970
Pfarrer von Jois und Kaisersteinbruch: 1970 - 1975
1971/72: Aufenthalt in Rom - Weiterbildung
Pfarrer von Pinkafeld: 1975 - 1986
Regens im bgld. Priesterseminar in Wien 1986 - 1994
Pfarrer in Wiesen von 1994 - 2001
Eisenstadt Oberberg 2001 - 2005

 

Kan. Prälat Geistl. Rat Johann Bauer

15. Propst,   1987 - 2001

 

 

 

geboren am 16.8.1932  in Landsee

 

29. 06. 1956    Priesterweihe in Wien

 

 

01. 01. 1987 - 31. 08. 2001    Propst- und Stadtpfarrer der Propstei- und Stadtpfarre Eisenstadt-Oberberg

 

gestorben am 24.9.2023 in Eisenstadt

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

 

 

Prälat Bauer wurde, seinem Wunsch entsprechend, als einfacher Priester nur mit Albe und Stola in einem schlichten Sarg in seiner Heimatkirche aufgebahrt. Auf dem Sarg mit Kreuz sollte nur sein Kelch stehen und das aufgeschlagene Evangelienbuch liegen.

 

Bischof Ägidius zelebrierte den Trauergottesdienst. Für seine Predigt fielen ihm drei "S" ein, um das Leben und Wirken, das Wesen und die Arbeit von Prälat Bauer zu würdigen:  Seelsorger, Spiritualität, Synodalität. Er verlas auch das letzte persönliche Schreiben von Prälat Bauer. Die Messe wurde vom Kirchenchor feierlich umrahmt.

 

Auch die weltlichen Redner schätzten Prälat Bauer als einfachen Menschen, der das Ohr bei den Menschen hatte. Bürgermeister Steiner sprach Prälat Bauer seinen Dank aus für die große Leistung, die er für die Pfarre Oberberg erbracht hat.

 

Rosenkranz betend wurde der Sarg zum Friedhof geleitet, wo Prälat Bauer bei seinen Eltern, seine letzte irdische Ruhestätte fand.

 

Ruhe in Frieden!

 

Prälat Wilhelm Grafl

14. Propst, 1967 - 1986

 

 

 

Am 4. September 1916 ist Wilhelm Grafl in Schützen am Gebirge als Sohn eines Politikers und Schlossermeisters geboren. Das Gymnasium besuchte er in Eisenstadt.  Nach der Matura trat er ins Burgenländische Priesterseminar in Wien ein.  Am 17. März 1940 wurde er zum Priester geweiht.

 

Als Kaplan in Deutschkreuz zwischen 1940 und 1946 musste er im Zweiten Weltkrieg nicht einrücken.  Anschließend arbeitete er als Pfarrer in Horitschon, wo er statt der zerstörten Kirche eine neue Kirche im Ortskern bauen ließ.

 

Im Laufe der Zeit hatte Grafl verschiedene diözesane Aufgaben übernommen. Er war unter anderem Diözesan-Männerseelsorger und geitlicher Assistent der Katholischen Aktion des Burgenlandes. Grafl war Konsulent des Katholischen Lehrervereins, Geistlicher Assistent des Katholischen Bildungswesens, der Film-, Funk- und Fernsehkommission. Der Aus- und Aufbau der KA war das Lebenswerk von Prälat Grafl. Seine Arbeit wurde im Burgenland und in anderen Diözesen Österreichs geschätzt. So war er sieben Jahre Assisten der Katholischen Männerbewegung Österreichs. Zwischen 1963 und 1968 leitete er das Seelsorgeamt der Diözese.

 

Am 1. September 1967 wurde er zum Propst- und Stadtpfarrer in Eisenstadt-Oberberg ernannt. Er übte diese Tätigkeit bis 3. Dezember 1986 aus.

 

In den Jahren zwischen 1970 und 1974 ließ Prälat Grafl die Haydnkirche und die Gnadenkapelle umfassend renovieren.

 

Für seine vielfältigen Verdienste erhielt er im Jahre 1970 das große Ehrenzeichen des Landes Burgenland.  Papst Paul VI. ernannte ihn im Jahr 1977 zum Päpstlichen Ehrenprälaten.  Den Ehrenring der Freistadt Eisenstadt erhielt er im Jahre 1986.

 

Propst Wilhelm Grafl starb am 27. November 2006 im Altenwohn- und Pflegeheim "Haus St. Martin" in Eisenstadt.

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Dr. Josef Köller

13. Propst,   1941 - 1967

 

 

Josef Köller ist am 29. März 1891 in Zemendorf, Pfarre Kleinfrauenhaid geboren, wo er auch die Volksschule besuchte. Sein Onkel, Dr. Josef Fischer, war Pfarrer in einem Vorort des heutigen Bratislava (Pressburg). Er holte seinen jungen Neffen zu sich. Köller begann mit seinem Studium in Bratislava, das er im ungarischen Priesterseminar in Wien im "Pazmaneum" abschloss. Josef Köller wurde am 14. Juni 1914 für die Diözese Esztergom (Gran) zum Priester geweiht.

 

Zwischen 1914 und 1920 arbeitete er als Kaplan in Tallos. Im Zeitraum von 1916 bis 1918 war er als Feldkurat tätig. Er erhielt von Kaiser Karl 1918 das Geistliche Verdienstkreuz II. Klasse. Dann wirkte er zwischen 1920 und 1925 in Tardoskedd.

Von 1925 bis 1928 war Dr. Köller Sekretär der Apostolischen Administration des Burgenlandes. 1928 wurde er Pfarrer in Kleinfrauenhaid, wo er in den Jahren 1930 bis 1932 auch Dechant gewesen ist. Nach dem Tod des Apostolischen Administrators Kardinal Friedrich Gustav Piffl im Jahr 1932 wurde Dr. Köller zum Provikar des neuen Administrators Kardinal Dr. Theodor Innitzer.  1934 wurde er zum Päpstlichen Hausprälaten, 1941 zum Apostolischen Protonotar und später zum Nationaldirektor des päpstlichen Missionswerkes in Österreich ernannt. 

 

Am 4. April 1941 wurde er zum Propst von Eisenstadt-Oberberg ernannt. Nach der Ernennung von Dr. Josef Schoiswohl zum selbständigen Apostolischen Administrator des Burgenlandes im Jahre 1949 konnte sich Dr. Josef Köller der Pfarre Eisenstadt-Oberberg widmen. In der sogenannten Propstei, dem einstigen Franziskanerkloster am Berg wurden einige Räume für die moderne Seelsorge adaptiert. Zusammen mit Propst Köller plante Kardinal Innitzer aus der Haydnkirche, wenn es einmal so weit wäre, die Domkirche der künftigen Diözese Eisenstadt und das heutige "Haus der Begegnung", die Propstei zum künftigen Bischofssitz umzugestalten. Als dann allerdings Dr. Josef Schoiswohl Apostolischer Administrator des Burgenlandes wurde, hat er in der Nähe der Stadtpfarrkirche zum hl. Martin ein Grundstück erworben und dort den neuen Bischofshof erbaut.

 

Unter Propst Köller wurden die Bergkirche, die Gnadenkapelle und der Kalvarienberg erneuert, die ehemalige Beichkapelle als Kriegerkapelle umgestaltet. In der Gnadenkapelle wurden die Wände zum Teil mit künstlichem Marmor versehen. Nachdem die bisherigen Glocken für Kriegszwecke abgeliefert wurden, kaufte Propst Köller eine kleine Glocke für die Gnadenkapelle und zwei größere für die Haydnkirche.

 

Im Jahr 1954 wurde das Cranium Joseph Haydns mit den übrigen Gebeinen vereinigt und in dem 1932  von Fürst Paul Esterházy errichteten Mausoleum feierlich beigesetzt.

 

Die Diözese Eisenstadt wurde von Papst Johannes XXIII. 1960 errichtet. Ein besonderer Festtag für die Diözese und die Propsteipfarre Eisenstadt-Oberberg war der "Große Frauentag" (15. August) des Jahres 1961. Der erste Diözesanbischof DDr. Stefan László weihte bei einem großen Festakt vor der Gnadenkapelle die neue Diözese Eisenstadt der Gottesmutter Maria.

 

Unter Dr. Köller wurde an Stelle des früheren Zunftumganges in der Schlosskirche die Fronleichnamsprozession in die Bergkirche verlegt.

 

Die Bergkirche betreute Dr. Köller bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1967. Er ist am7. Mai 1975 in Eisenstadt gestorben.

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Julius Pollak

12. Propst,   1924 - 1940

 

 

Der Nachfolger von Propst Nagy ist Julius Pollak.  Er wurde am 15. Feber 1870 in Környe (Kirne) in Ungarn geboren. Das Gymnasium und anschließend sein Studium absolvierte er in Györ (Raab). Seine Priesterweihe fand am 6. Juli 1893 statt.  Als Kaplan wirkte er in der Pfarre Szomód von 1893 bis 1894, dann in Neckenmarkt bis 1895. Zwischen 1896 und 1897 arbeitete er als Kaplan in Donnerskirchen und danach bis 1898 in Markt St. Martin.  In Eisenstadt wirkte er als Kaplan in der Propstei- und Schlosspfarre zwischen 1889 und 1902. Nach einer langen Tätigkeit als Pfarrer in Großhöflein zwischen 1902 bis 1924 leitete er noch für weitere 16 Jahre die Propsteipfarre in Eisenstadt.

 

Pollak war auch Obmann des Parteigerichts der Christlich-Sozialen Partei (1932 - 1933). Im kirchlichen Bereich war er vielfach engagiert. Er war Dechant von Eisenstadt, Kreisdechant-Nord, Mitglied des Schulrates und des Ratskollegiums der Apostolischen Administratur Burgenland, Prosynodal-Examinator und Religionslehrer an der Hauptschule der Schwestern vom göttlichen Erlöser in Eisenstadt. Im Jahre 1932 wurde er zum Päpstlichen Geheimkämmerer (Monsignore) ernannt.

 

Propst Pollak konnte 1933 den Grundstein für das Theresianum legen, in dem das Provinzhaus der Schwestern vom Göttlichen Erlöser untergebracht werden sollte, nachdem das Margaretinum zu klein geworden war. Die Schwestern leiteten hier neben der Hauptschule für Mädchen auch eine einjährige Haushaltungsschule.

 

Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich 1938 mussten die Schwestern das Theresianum verlassen. Im Gebäude wurde die "Oberschule für Jungen" einquartiert.

 

In der Zeit des Propsten Pollak ließ Fürst Dr. Paul Esterházy 1932 im linken Seitentrackt der Bergkirche, unter dem Nordturm das Haydnmausoleum einrichten. Die feierliche Segnung und Beisetzung der Gebeine Joseph Haydns sollte am 1. Juni 1932 erfolgen. Beides wurde vereitelt, weil die "Gesellschaft der Musikfreunde" in Wien nicht bereit war, den Schädl Haydns, den sie als Schaustück in einem Glaskästchen aufbewahrten, herzugeben.

 

Julius Pollak ist am 26. November 1940 in Eisenstadt gestorben. Er wurde in Eisenstdt begraben.

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Michael Nagy

11. Propst,   1914 - 1924

 

 

Der Nachfolger von Propst Varits ist Michael Nagy. Er stammte aus Ebergöc (Börgötz), Komitat Sopron (Ödenburg). Das Gymnasium besuchte Nagy in Sopron. Nach der Matura studierte er in Györ (Raab), wo er am 8. Juli 1883 zum Priester geweiht wurde. Zuerst war er als Hilfspriester in Újkér tätig, dann übersiedelte er als Kaplan nach Donnerskirchen und dann nach Fertö Szent Miklós (St. Nikolaus am Neusiedler See).  Im Jahre 1884 arbeitete er in Mattersburg und zwei Jahre später in Großhöflein. Im Jahre 1888 wurde er Pfarrer in Weppersdorf und 1894 Pfarrer in Müllendorf. Zwischen 1909 und 1914 leitete er die Pfarre Neckenmarkt, wo durch seine Initiative eine großzügige Erneuerung der Pfarrkirche durchgeführt wurde. Seit 1914 war er als Propst und seit 1917 als Dechant in Eisenstadt tätig.

 

1914 begann der Erste Weltkrieg. Zur Beschaffung von Kriegsmaterial mussten viele Kirchenglocken abgeliefert werden. In manchen Kirchen wurden auch die Orgelpfeifen ein Opfer des Krieges. Unter Propst Nagy wurden die Glocken der Haydnkirche , mit Ausnahme jener, die aus Forchtenstein stammte, als Kriegsmaterial abtransportiert.  Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam es zur Auflösung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und in Folge zur Loslösung Deutsch-Westungarns, das Gebiet des heutigen Burgenlandes, von Ungarn. Die kirchliche Situation veränderte sich. Die Bischöfe von Györ und Szombathely bemühten sich, die geistliche Leitung der burgenländischen Gläubigen trotz der politischen Änderungen aufrechtzuhalten.

 

Nach langem Hin und Her wurde der Wiener Erzbischof, Kardinal Dr. Friedrich Piffl, zum Apostolischen Administrator des Burgenlandes bestellt. In dieser schwieigen Situation arbeitete Propst Nagy am Oberberg in Eisenstadt.

 

Er ist am 27. August 1924 gestorben.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Karl Varits

10. Propst,   1893 - 1913

 

 

 

Der Nachfolger von Ferdinand Adler ist Karl Varits. Er stammt aus Eisenstadt-Oberberg, war Sohn eines fürstlichen Beamten (Hauptzahlmeister) und wurde am 7. Juni 1858 geboren. Er studierte in Györ (Raab), wo er am 7. Juli 1881 zum Priester geweiht wurde.

 

Nach einer kurzen Kaplanstätigkeit in Donnerskirchen zwischen 1881 und 1882 war er bis 1891 Schlosskaplan in Eisenstadt und bis 1893 Pfarrer in Purbach. In den Jahren zwischen 1893 und 1913 wirkte er als Schlosspfarrer und Propst von Eisenstadt. 1906 erhielt er das Ritterkreuz des Franz-Josephs-Ordens.

 

Es war für Propst Varits eine große Freude, dass sich Fürst Nikolaus IV. Esterházy bereit erklärte, den arg vernachlässigten Kalvarienberg einer Generalsanierung zu unterziehen. Viele Kapellen und Statuen waren in schlechtem Zustand. Im Jahre 1911, zweihundert Jahre nach der Übertragung der Gnadenstatue von Großhöflein nach Eisenstadt, wurde alles restauriert und ergänzt. Treibende Kraft bei dieser Erneuerung des Kalvarienberges war neben Propst Varits auch die Gattin des Fürsten Nikolaus, Margit, geb. Cziráky. Diese Arbeiten verschlangen 43.000 Friedenskronen, die der Fürst zur Verfügung stellte. Am 3. Dezember 1911 nahm Bischof Leopold Árpád Várady aus Györ die feierliche Weihe der renovierten Gnadenkapelle und des Kalvarienberges vor.

 

Propst Varits hat den Kroatensonntag 1897 (1. Sonntag im Monat Oktober) eingeführt, an dem Tausende von kroatischen Wallfahrern aus der Umgebung von Eisenstadt, aber auch aus dem heutigen Mittelburgenland teilnahmen. Der Kroatensonntag ist auch heute noch eine gut besuchte Wallfahrt am Oberberg.

 

Großes Augenmerk legte Propst Varits auf die Jugendseelsorge. Im Jahre 1899 wurde die "Mädchenkongregation" gegründet und 1910 der "Jünglingsverein", der später "Burschenverein"genannt wurde. Im Jahre 1903 fand die Gründung des "Bau- und Feldarbeitervereins" statt. Varits setzte sich mit dem Anliegen beim Fürsten durch, so dass mittellose Personen aus den fürstlichen Waldungen kostenlos Brennholz zur Verfügung gestellt wurde. Auch die Aktion "Antoniusbrot" konnten viele arme Leute in Anspruch nehmen. Ein Opferstock beim Eingang in die Gnadenkapelle diente dazu, Spenden aufzunehmen. Aus diesen Gaben haben zwei Bäcker am Oberberg in Eisenstadt Brot gebacken, das dann im Pfarrhof an arme Leute verteilt wurde. Varits gründete den "Bürger- und Leseverein". Von Fürst Nikolaus Esterházy wurde eine große Anzahl von Büchern - etwa 1.000 Bände - zur Verfügung gestellt.

 

Das Haydnjubiläum im Jahre 1909, der 100. Todestag von Joseph Haydn, wurde zu einem richtigen Haydnfest gestaltet. In der Bergkirche wurde eine Haydnmesse aufgeführt, wobei Varits die Festpredigt hielt. Im Schloss wurde die weltliche Gedenkfeier veranstaltet, alles unter der Patronanz des regierenden Fürsten Nikolaus.

 

In Eisenstadt gab es damals zwei Bürgerschulen. Zwei oder drei Zöglinge hatte Varits immer "in der Kost" und ermöglichte auf diese Weise auch Buben aus weniger reichen Familien den Besuch der Schule.

 

Aufgrund der großen Verdienste um die Seelsorge in Eisenstadt-Oberberg nahm Bischof Várady Propst Varits im Jahre 1913 in das Domkapitel in Györ auf. Hier starb er als Dompropst (Vorsitzender des Kapitels) am 8. März 1944. Karl Varits wurde trotz Krieg und Unsicherheit im Friedhof am Oberberg begraben. Hier ließ er noch zu Lebzeiten eine Grabkapelle errichten.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Ferdinand Adler

9. Propst,   1879 - 1893

 

 

 

Nach Propst Pichler, gestorben am 28. Juni 1879, folgte Ferdinand Adler. Er ist am 31. März 1816 in Szeged in Ostungarn geboren. Sein Studium absolvierte er in Györ (Raab). Er wurde am 24. April 1839 zum Priester geweiht.

 

Als Kaplan war er in Rust am See bis 1841, in Neckenmarkt in den Jahren von 1841 bis 1846 und in Kleinfrauenhaid zwischen 1846 und 1850 tätig. Anschließend wurde er Pfarradministrator, dann Pfarrer in Antau und in Rohrbach. In den Jahren von 1859 bis 1879 arbeitete er als Pfarrer von Steinberg a.d.R., wo er seit 1871 auch als Dechant tätig war.

 

Ferdinand Adler wurde mit 63 Jahren im Jahre 1879 Propst von Eisenstadt. Er ließ 1889 die Bergkirche einer gründlichen Renovierung unterziehen. Es wurde damals in der Gnadenkapelle der ganze Gnadenaltar vergoldet, wofür der hohe Betrag von 600 Gulden aufgebracht werden musste.

 

Zur Wirkungszeit des Propsten Adler versuchte die kirchliche Führung durch die Gründung verschiedener Vereine im kirchlichen Bereich eine gewisse Erstarrung aufzubrechen und neue Formen im kirchlichen Leben zu finden. Propst Adler gründete das "Werk der Heiligen Kindheit Jesu" und andere kirchliche Vereinigungen. In diesem Sinne ist auch die Berufung der Schwestern vom Göttlichen Erlöser nach Eisenstadt zu verstehen, die seit einigen Jahren bereits in der Marktgemeinde Neusiedl am See bei der Betreuung der Kleinkinder und der Schulmädchen erfolgreich wirkten. Sie kamen aus Sopron (Ödenburg) und waren zum Teil ungarische Schwestern. Sie gründeten auf Initiative des Propsten Adler in Oberberg-Eisenstadt eine Kinderbewahrungsanstalt und eine Volksschule für Mädchen. Sie erwarben das so genannte Margaretinum, das nach der Gattin des Fürsten Nikolaus Esterházy, Margit geb, Cziráky genannt wurde. Margit Esterházy unterstützte die Schwestern am Oberberg. Ähnliches kann auch von Frau Anna Rimpf gesagt werden, die das Margaretinum zur Universalerbin machte. Neben zahlreichen Stiftungen spendete sie 200 Gulden für die Renovierung der Kreuzwegstationen am Oberberg.

 

Die genannten Institutionen wurden im Laufe der nächsten Jahre immer mehr ausgebaut und haben für die Belebung des religiösen Lebens in Eisenstadt-Oberberg große Bedeutung gewonnen.

 

Propst Adler ist am 30. März 1893 in Eisenstadt gestorben und wurde hier begraben.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Michael Pichler

8. Propst,   1849 - 1879

 

 

 

Auf Propst Matthias Hackstock folgte Michael Pinter. Er ist am 20. September 1795 in Wulkaprodersdorf geboren. Seine Studien absolvierte er in Györ (Raab), wo er am 30. Oktober 1819 zum Priester geweiht wurde.

 

Er war Kaplan in Horpács (1819-1821), in Rust am See (1821-1822) und in Großwarasdorf (1822-1823). Inzwischen war er noch Pfarradministrator in Siegendorf (1822) und in Kroatisch-Gerersdorf (1823), anschließend war er Kaplan in Hornstein (1823-1825) und in Unterfrauenhaid (1825-1832), Pfarrer in Zillingtal (1832-1845) und in Hornstein (1845-1849).

 

Seit 1849 war er Propst und Pfarrer der Schloss- und Propsteipfarre in Eisenstadt-Oberberg, seit 1850 war er auch Propst von Rátót und zwischen 1849 und 1871 Dechantvon Eisenstadt und Rust. Seit 1858 gehörte er dem Bischöflichen Ehegericht an und erhielt 1869 den Titel eines Konsistorialrates. Schließlich verlieh ihm Kaiser Franz Josef I. das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ritterordens. Von ihm wird erzählt, dass er im Verlauf des Ungarnaufstandes in den Jahren 1848 / 1849 den regierenden Fürsten Paul Anton Esterházy in Sicherheit nach Österreich brachte und ihn vor größeren Gefahren bewahren konnte. Zum Dank dafür soll ihn der Fürst zum Propst ernannt haben.

 

Propst Pichler ließ am Anfang seiner Tätigkeit am Oberberg die Stationen und Statuen am Kalvarienberg um 1200 Gulden erneuern. Die hohe Summe weist darauf hin, dass die Anlage in schlechtem Zustand war. In diesem Zusammenhang soll darauf hingewiesen werden, dass Propst Pichler kurz vor seinem Ableben eine Stiftung von 700 Gulden gemacht hat. Die Zinsen sollten für die Erhaltung des Kalvarienberges verwendet werden.

 

Propst Pichler weilte 1850 in Rom, wobei er vom damaligen Papst Pius IX. (1846-1873) empfangen wurde und dabei die Vollmacht erhielt, den Gläubigen am Fest des ungarischen Landespatrons, des hl. Königs Stephan, oder am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, den Gläubigen den päpstlichen Segen zu erteilen und einen vollkommenen Ablass zu verkünden.

 

Der Bergfriedhof ist durch die wütende Cholera zu klein geworden. Daher musste der Propst 1856 für eine Vergrößerung oder Erweiterung sorgen. Gleichzeitig ließ er eine Friedhofskapelle errichten, deren Fertigstellung sich lange verzögerte.

 

Im Schloss Kittsee gab es eine eigene Schlosskapelle, in der nach Verpachtung kein Gottesdienst abgehalten wurde. Daher kamen auf Wunsch von Fürst Paul Anton Esterházy 1861 zwei silberne Reliquienbehälter, zwei Opferkännchen samt Tasse und ein Kelch samt Patene, ebenfalls aus Silber, von Kittsee in die Bergkirche nach Eisenstadt.

 

Propst Pichler errichtete auch eine Stiftung für arme Studenten in seiner Heimatgemeinde Wulkaprodersdorf und gründete ein Armenhaus in Eisenstadt-Oberberg.

 

Propst Michael Pichler ist im Alter von 85 Jahren am 28. Juni 1879 in Eisenstadt gestorben.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Matthias Hackstock

7. Propst,   1838 - 1849

 

 

 

Auf Propstpfarrer Philipp Frankl folgte Matthias Hackstock. Er ist in Großhöflein am 25. November 1781 geboren. Seine theologischen und philosophischen Studien absolvierte er in den Jahren 1802 bis 1806 in Györ (Raab), wo er 1806 zum Priester geweiht wurde. Nach einer zweijährigen Kaplanszeit in Ritzing war er sechs Jahre Schlosskaplan in Eisenstadt unter dem damaligen Propstpfarrer Andreas Saitz. Hier lernte er das Leben und das pastorale Arbeiten im Schatten des fürstlichen Hauses Esterházy kennen. In der Zeit von 1815 bis 1837 verwaltete er die Pfarre Steinberg a.d. Rabnitz und war zwischen 1830 und 1837 auch Dechant des Dekanates Markt St. Martin. Nach dem Tod von Propst Frankl holte ihn Fürst Paul Anton Esterházy wieder nach Eisenstadt, wo er zum Propstpfarrer und gleichzeitig Dechant von Eisenstadt (1838-1849) wurde, wie er schon bisher Dechant von Markt St. Martin gewesen war.

 

Im Zusammenhang mit den Napolianischen Kriegen und seinen verheerenden Folgen für das ganze Land durch die Geldentwertung gab es große finanzielle Schwierigkeiten. Daher sah sich die fürstliche Verwaltung veranlasst, u.a. die Zahl der Kapläne in der Schloss- und Propsteipfarre auf drei Personen zu verringern.

 

1849 wütete die Cholera in Eisenstadt und raffte Propst Hackstock am 11. Juli 1849 und Kaplan Paul Vennesz dahin. Beide wurden im Bergfriedhof begraben.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Philipp Frankl

6. Propst,   1820 - 1837

 

 

Der Nachfolger von Propst Andreas Saitz hieß Philipp Frankl. Er stammte aus Donnerskirchen, wo er am 1. Mai 1770 geboren wurde. In seiner Verwandtschaft finden sich viele Priester, die in der Diözese Györ (Raab) eine bedeutende Rolle gespielt haben. Auf Grund des Josefinismus musste Philipp Frankl im Generalseminar im heutigen Bratislava (Pressburg, Poszony) seine philosophischen und theologischen Studien beginnen (1789-1790), die er dann in Györ im dortigen Priesterseminar fortsetzen und beenden konnte.

 

In Györ wurde Philipp Frankl am 7. September 1793 zum Priester geweiht. Der erste Seelsorgeposten Frankls als Kaplan war die ungarische Pfarre Lövö (Schützen in Ungarn), dann folgte für kurze Zeit die Stelle eines Pfarradministrators in Wiesen. Nach einer weiteren kurzen Kaplanstätigkeit in Fertörákos (Kroisbach) folgte die Berufung als Schlosskaplan nach Eisenstadt. Anschließend leitete er die kroatische Pfarre Siegendorf und ab 1810 bis 1820 übernahm er die Stadtpfarre Rust am See.

 

Die Bestellung Frankls zum Propst von Eisenstadt erfolgte im Jahr 1820. Am 30. Oktober 1820 ließ Fürst Nikolaus Esterházy den am 31. Mai 1809 in Wien verstorbenen und dort auch begrabenen langjährigen Kapellmeister Joseph Haydn exhumieren. Dabei stellte sich heraus, dass das Haupt Haydns nicht vorhanden war. Nach ersten Reklamationen wurde ein Kopf mit den übrigen Gebeinen Haydns vereinigt, der aber, wie spätere Untersuchungen feststellen mussten, nicht der wirkliche Kopf Haydns sein konnte. Fürst Nikolaus Esterházy (1794-1833) ließ unter der Bergkirche eine Gruft für den Leichnam Joseph Haydns errichten, wo Haydn tatsächlich bis zum Jahre 1954 ruhte.

 

Die kanonische Visitation des Jahres 1829 zählt 5 Glocken auf, die zur Pfarre Eisenstadt-Oberberg bzw. zur Schlosspfarre gehörten.

 

In den Jahren 1831 bis 1832 wütete in vielen Pfarrgemeinden des heutigen Burgenlandes die Cholera, die Hunderte von Opfern forderte. Am Ende der Seuche wurde vom Patronatsherrn Esterházy verlangt, dass in all seinen Patronatspfarren für die vielen Toten ein feierliches Requiem zu halten und auch ein Lobamt zum Dank für das Ende der gefährlichen Krankheit zu feiern sei.

 

Propstpfarrer Frankl ist am 13. Dezember 1837 gestorben und wurde im neuen Friedhof in Eisenstadt-Oberberg bestattet.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Andreas Saitz

5. Propst,   1798 - 1820

 

 

Andreas Saitz ist am 3. September 1751 in Eisenstadt geboren. Seine theologischen und philosophischen Studien absolvierte er in Györ (Raab), wo er 1776 zum Priester geweiht wurde. Als Kaplan arbeitete er in Leithaprodersdorf zwischen 1776 und 1779, anschließend war er in der gleichen Funktion bis 1783 in Markt St. Martin tätig. Zwischen 1783 und 1798 war er Pfarrer in Weppersdorf, wo er die Generalsanierung der Pfarrkirche, die aus der romanischen Zeit stammt, durchführen ließ.

 

Am 2. Dezember 1798 wurde er zum Schloss- und Propstpfarrer und 1802 zum Dechant von Eisenstadt ernannt. Obwohl sich bis zu seiner Zeit die Idee des Josephinismus und der französischen Aufklärung zum Teil noch halten konnte, setzte bereits eine gewisse Gegenbewegung ein, die es mit sich brachte, dass das religiöse Leben neu zu blühen begann. Es begann die Zeit der Romantik. Das Wallfahrtswesen hatte wieder einen rasanten Aufschwung genommen. Propst Saitz war der einzige "Doppelpfarrer" in Eisenstadt, der fünf Kapläne gleichzeitig gehabt hat, in erster Linie wohl wegen der vielen Wallfahrer, die damals zur Gnadenmutter nach Eisenstadt pilgerten. Neben der Gnadenmutter war auch der sehr bekannte Kalvarienberg als "Bergwerk Gottes" ein bedeutendes Wallfahrerziel.

 

Der ursprüngliche große Plan von Fürst Paul Esterházy für die Bergkirche konnte nicht verwirklicht werden. Schuld daran könnte sein, dass die Fürsten in finanzielle Schwierigkeiten geraten waren, oder überhaupt der Zeitgeist, der nicht gerade für die Religion sehr günstig war. Trotz aller Bitten der Franziskaner, die an einer großen Kirche wegen der vielen Wallfahrer sehr interessiert waren, blieb es bei einer kleineren Kirche. Am 21. Oktober 1715 wurde der Grundstein gelegt. Die neue Kirche konnte nach langer Bauverzögerung am 10. September 1803 von Weihbischof Pierer von Györ, gebürtig aus Oslip, eingeweiht werden.

 

Unter Propst Saitz wurde der alte Friedhof am Oberberg mit der Kreuzkapelle geschlossen und 1805 der neue Bergfriedhof eröffnet.

 

Propst Saitz starb am 7. April 1820.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Johann Babtist Horvath

4. Propst,   1783 - 1789

 

 

Der Nachfolger von Propst Pecher war Johann Baptist Horvath. Er wurde 1738 geboren und 1764 zum Priester geweiht. Nach seiner Priesterweihe arbeitete er zwischen 1767 und 1768 als Kaplan in Markt St. Martin. In den Jahren zwischen 1768 und 1771 war er Schlosskaplan in Eisenstadt. Anschließend war er drei Jahre lang Pfarrer in Neudörfl und von 1774 bis 1783 Pfarrer in Walbersdorf. Seit 1783 bis 1798 wirkte er als Propst von Eisenstadt-Oberberg und als Pfarrer von Kleinhöflein. Ihm wurde auch das Amt des Dechanten von Sopron (Ödenburg) übertragen.

 

Propst Horvath lebte zur Zeit des Josephinismus. 1787 mussten infolge der Klosteraufhebungen auch die Franziskaner am Berg ihr Arbeitsfeld aufgeben. 15 Patres wurden in verschiedene Klöster versetzt.

 

Die große Kirche wurde auf etwa 18.400 fl, die Gnadenkapelle und der Kalvarienberg auf 9.700 fl, das neue Kloster auf 20.200 fl, die Gegenstände der beschlagnahmten Schatzkammer auf 6.700 fl, die kirchlichen Einrichtungsgegenstände auf 3.200 fl geschätzt. Die Seelsorge am Berg übernahmen vorübergehend die Franziskaner aus der Stadt, die bleiben durften.

 

1794 wurde zwischen Fürst und dem Bischof von Györ (Raab) eine Vereinbarung getroffen, wonach an der Bergkirche eine Pfarre, losgelöst von der Schlosspfarre, errichtet werden sollte. Der Gottesdienst wurde nun in den beiden Pfarren getrennt gehalten, beide Pfarren in Personalunion vom jeweiligen Propst und von drei Kaplänen geleitet, dieselben durch den Fürsten ernannt und besoldet. Der Fürst erhielt die beschlagnahmten Klostergebäude samt Garten zurück und musste dafür für die Schule in Eisenstadt-Oberberg sorgen. Das Klostergebäude wurde z.T. zur Wohnung für Propst und Kapläne. Propst Horvath - der erste "Doppelpfarrer" - übersiedelte 1796 in die neue Propstei. In der Bergkirche wurde eine neue, große Orgel von der Orgelbaufirma Malleck errichtet, und das Altarblatt "Mariä Heimsuchung" von Stephan Dorffmeister fertiggestellt, die Kanzel versetzt, die Sakristei neu eingerichtet, und die 56 Zentner schwere Glocke aus Forchtenstein hierher gebracht. An die Kirche wurde ein Zubau, der "Fürstliche Eingang" angebaut.

 

Propst Horvath starb am 29. November 1798 in Eisenstadt.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Stephan Ignatius Pecher

3. Propst,   1771 - 1783

 

 

 

Nach dem Tod von Propst Mathias Johannes Knoblauch 1771 wurde der neue Propst Stefan Ignatius Pecher bestellt. Er ist am 14. Dezember 1720 geboren. Seine Studienzeit verbrachte er in Györ (Raab). Hier wurde er zum Bischof geweiht. Davor arbeitete Pecher längere Zeit in Mattersburg als Kaplan. 1750 übernahm er die Pfarre Neudörfl an der Leitha.

 

Pecher war von 1771 bis 1783 Propstpfarrer von Eisenstadt-Oberberg und gleichzeitig Pfarrer von Kleinhöflein. Er wohnte in Kleinhöflein, dort hatte er sein Wirkungsfeld, da die Bergkirche und der Kalvarienberg von den Franziskanern, die Schlosspfarre aber von dem im Schloss wohnenden Kaplan betreut wurden. Bis zu 24 Franziskaner mit teils deutscher und teils kroatischer und ungarischer Muttersprache betreuten die Wallfahrer in der Bergkirche und am Kalvarienberg und sorgten für Kirche und Seelsorge. Fürst Nikolaus der Prächtige legte eine neue Ordnung für die "Schlosskapelle" fest, an die sich der Propst zu halten hatte.

 

Im Laufe der Zeit gelang es, durch die Tatkraft der Franziskaner die Bergkirche immer mehr und mehr auszugestalten. Drei Seitenaltäre und eine Kanzel kamen in die Kirche. 1772 haben Christian Köpp und sein Sohn Wolfgang mit der Ausmalung der Kuppel zum Thema Christi Himmelfahrt begonnen und die Arbeit noch im selben Jahr vollendet.

 

Propst Pecher starb am 4. Mai 1783.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Matthias Johannes Knoblauch

2. Propst,   1730 - 1761

 

 

 

Nach Propst Ugrinovics, gestorben am 26. März 1730, folgte der aus Donnerskirchen gebürtige Matthias Johannes Knoblauch, vorher Pfarrer in Breitenbrunn. 1725 wurde er Dechant des Dekanates Eisenstadt.

 

Die Pröpste wohnten anfangs mit ihren Kaplänen im Schloss in Eisenstadt. Knoblauch übersiedelte nach Kleinhöflein, wo für ihn der heute noch bestehende "Propstenhof" erbaut worden war. Im Schloss wohnten weiterhin die Schlosskapläne, die den dortigen Pfarrgottesdienst zu versehen hatten. Nur bei besonderen Feierlichkeiten und in Anwesenheit des Fürsten musste der Propst selber den Gottesdienst im Schloss halten. Nach einer Beschreibung aus dem Jahre 1748 besaß der Propst neben dem Propstenhof in Kleinhöflein noch zwei Häuser in Großhöflein. Nach dem Tod des Pfarrers von Kleinhöflein, Schendl 1755, wurde die Pfarre Kleinhöflein mit der Propstei vereinigt. Der Propst zog aus dem Propstenhof in den Pfarrhof. Der Propstenhof wurde von der Herrschaft übernommen.

 

Unter Propst Knoblauch fand die Errichtung des Klosters der Barmherzigen Brüder statt. Als 1711 die Franziskaner das Armenhaus als Kloster erhalten hatten, wurde 1713 ein neues Armenhaus gebaut. 1751 erhielten dieFranziskaner am Berg vom Fürsten die Erlaubnis, ein neues größeres Kloster zu bauen. Erst 1757 begann man mit den Arbeiten, die sich bis zum 30. Juli 1766 hinzogen. Damals wurde auch die große Kirche so weit fertiggestellt, dass sie benutzt werden konnte. Schon Palatin Paul Esterházy hatte den Plan gefasst, im Zusammenhang mit dem Kalvarienberg eine Kirche zu erbauen, die an Größe und Schönheit alle Kirchen Ungarns übertreffen sollte. Den Grundstein legte aber erst Fürst Michael Esterházy nach dem Tode Pauls am 21. Oktober 1715. Nach jahrzehntelanger Unterbrechung konnte sie 1803 in verkleinerter Form fertiggestellt werden. 1765 wurden drei Glocken angeschafft. 1772 übernahmen Christian Köpp und sein Sohn Wolfgang Malerarbeiten und schufen das herrliche Deckengemälde.  Die Weihe der Kirche fand erst am 10. September 1803 durch den Weihbischof und Großpropst von Raab, Josef Pierer, statt.

 

Propst Knoblauch ging 1761 in Pension, er starb 1771.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv

Propst Paul Andreas Ugrinovics

1. Propst,   1701 - 1730

 

 

Paul Andreas Ugrinovics ist um 1660 in Zagersdorf geboren. Sein Studium absolvierte er in Wien, wo er den Titel des Magisters der Philosophie und Theologie erwarb. Am 21. September 1686 wurde er zum Subdiakon und kurz darauf zum Priester geweiht. 1689 hatte er die Pfarre in Mattersburg, damals noch Mattersdorf, übernommen.

 

Am 16. Mai 1701 wurde Paul Andreas Ugrinovics zum ersten Propst ernannt. Ugrinovics wurden die beiden Benefizien in Klein- und Großhöflein übertragen. Daher musste er jeden Samstag in der Ladislauskapelle in Kleinhöflein eine hl. Messe zelebrieren. Auch in Großhöflein hatte er die Verpflichtung, wöchentlich in der Radigundiskapelle die hl. Eucharistie zu feiern.  Da aber die dortige Kapelle seit dem Türkenzug gegen Wien bzw. seit den Kuruzzenunruhen abgebrannt war und seither noch nicht renoviert werden konnte, zelebrierte er statt in der Radigundiskapelle in Großhöflein in der Ladislauskapelle in Kleinhöflein.

 

Während seiner Amtszeit als Propst haben sich in Eisenstadt-Oberberg wesentliche Veränderungen ergeben. Nach dem Vorbild von Maria Lanzendorf begann der Franziskanerbruder Felix Nierinck im Auftrag von Fürst Esterházy, in Eisenstadt einen Kalvarienberg zu errichten (1701-1707). Er wurde jenem von Lanzendorf nachgebaut. Das fertige Bauwerk weihte 1707 Bischof Emmerich Graf Csáky ein. Die vielen Kapellen und Altäre (je 18) und die insgesamt 32 Kreuzwegstationen wurden im Laufe einer Woche (10. - 16. Mai) konsekriert. Die Betreuung des Kalvarienberges übernahmen nicht der Schlosspropst und seine Kapläne, sondern die Franziskaner. Nach der Übertragung der Gnadenstatue aus Großhöflein in die sogenannte Gnadenkapelle (Darstellung Jesu am Ölberg, die erste Station des Kalvarienberges) am 3. September 1711 setzte ein starker Wallfahrerstrom hierher ein, obwohl auch schon früher viele Pilger zum neuen Kalvarienberg gekommen waren. Die Franziskaner waren in einem Armenhaus am Oberberg einquartiert. Es wurde aber bald zu klein. Der Fürst entschloss sich, das Haus 1711 um ein Stockwerk zu vergrößern und dem Orden zu übergeben.

 

Zwei Jahre nach dem Tod von Fürst Paul Esterházy 1713, wurde 1715 nach seinem Wunsch am "Berg" mit dem Bau der heutigen Haydnkirche begonnen. Sie sollte nach seinem Willen die größte Marienkirche Ungarns werden. Schon zum Kalvarienberg kamen Tausende Wallfahrer. Nach der Übertragung der Marienstatue von Großhöflein nach Eisenstadt wuchs ihre Zahl gewaltig an. Daher war eine große Kirche nach der Meinung des Fürsten für die Seelsorge notwendig.  Mit dem Bau gab es aber gewaltige Schwierigkeiten. Schließlich musste man sich damit begnügen, nur das Sanktuarium der geplanten Großkirche auszubauen. Die Fertigstellung erfolgte praktisch erst am Ende des 18. Jahrhunderts. Allerdings hatte der jeweilige Propst mit dem Kirchenbau kaum etwas zu tun. Die Bautätigkeit war eine Angelegenheit des fürstlichen Hauses und eventuell der Franziskaner, die den Kalvarienberg, die Gnadenkapelle und somit die Wallfahrer zu betreuen hatten.

 

Der erste Propst Paul Ugrinovics ist am 26. März 1730 gestorben, begraben wurde er wahrscheinlich im Friedhof hinter der Judengasse in der Gruft der Johannes Kapelle.

 

 

 

Quelle: Diözesanarchiv


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