
Einladung zu einem kleinen Trauerritual
Vorbemerkung
Viele von uns zünden gerne eine Kerze an, wenn sie traurig sind und / oder für jemanden beten wollen. Das Entzünden einer Kerze ist ein tröstliches, heilsames Ritual.
Das muss eigentlich gar nicht eigens erwähnt werden.
Sowohl beim gemeinsamen Gebet als auch in einer stillen, persönlichen Besinnung kann das Licht einer Kerze unterstützen.
Zeichen deiner Solidarität und Anteilnahme
Eine andere Möglichkeit soll hier vorgeschlagen werden: Das Aufhängen von Bändern, die eine Botschaft tragen.
Das kann im Rahmen einer gemeinsamen Gebetsstunde begonnen werden – und auch auf dieselbe Weise, beim gemeinsamen Gebet beendet werden.
So ein „Band der Verbundenheit“ kann hängen bleiben – länger, als eine Kerze brennen könnte. Das ist ein Vorteil.
Und andere Personen können durch das Vorbild angeregt werden, sich mit ihren Bitten und Wünschen anzuschließen.
Ein passender Ort
Die Bänder können im Freien an passenden Orten aufgehängt werden, etwa in den Ästen eines Baumes oder eines Weidendoms - wie aktuell bei der Gartenschau in Schärding, wo dieses Bild kürzlich von mir aufgenommen wurde:
Im Innenräumen (in der Kirche) kann ein großer Zweig auch eine ähnliche Wirkung erzielen.
Anleitung für das Ritual:
Ideengeberin: Elfriede Faiman BEd
- Bunte Bänder werden vorbereitet - z.B. breite Geschenkbänder in verschiedenen Farben, bereits entsprechend abgeschnitten
- Stifte in verschiedenen Farben stehen bereit - idealer Weise auch mit einer Schreibunterlage
- Nimm dir eines der bunten Bänder.
- Schreibe darauf ein gutes Wort / einen Wunsch / ein Gebetswort / einen Segen.
- Knüpfe das beschriebene Band an den Ast: Nun hängt dein Gebet „im Wind“ – und der Heilige Geist möge deine Verbundenheit mit den Betroffenen in Graz in die Welt tragen!
- Wenn du möchtest, dann kannst du auch ein Foto machen und auf social media teilen. So kannst du dem Heiligen Geist auch mit deinen technischen Möglichkeiten helfen, dieses solidarische Anteilnehmen zu verbreiten.
- In einer gemeinsamen Gebetsstunde, zum Beispiel nach einem Monat, können die Bänder dann auch wieder bewusst abgenommen werden, das Anliegen nochmals bewusst vor Gott gebracht werden - um auch wieder einen bewussten Abschluss zu setzen.
Das monatliche Mittagsgebet im Eisenstädter Dom wurde am 11. Juni dieser Thematik gewidmet, die Mitbetenden konnten im Anschluss ein Band an einen Ast knüpfen.
Nikolaus Faiman